Deifs Biografie liest sich wie ein Lehrbuch des palästinensischen Widerstands. Geboren im Gazastreifen, erlebte er die Härte der Besatzung am eigenen Leib. Schon früh schloss er sich der Hamas an und stieg schnell in den Rängen auf, angetrieben von einem tiefen Hass auf Israel und dem Wunsch nach einem unabhängigen Palästina. Seine strategische Brillanz und seine Kaltblütigkeit machten ihn zu einem gefürchteten Gegner.

Israelische Geheimdienste haben mehrfach versucht, Deif zu eliminieren. Mehrere Anschläge überlebte er schwer verletzt, was ihm den Beinamen "der sieben Leben" einbrachte. Diese Attentate, bei denen auch seine Familie ums Leben kam, haben ihn nur noch mehr in seiner Überzeugung bestärkt. Die Narben, die sie hinterlassen haben, sind nicht nur physisch, sondern prägen auch seine kompromisslose Haltung.

Die israelische Regierung sieht in Deif einen der gefährlichsten Terroristen und macht ihn für zahlreiche Anschläge verantwortlich. Aus palästinensischer Sicht ist er jedoch ein Held, ein Symbol des Widerstands gegen die Besatzung. Diese konträren Perspektiven spiegeln die Komplexität des Nahostkonflikts wider und verdeutlichen, wie unterschiedlich Deif wahrgenommen wird.

Deifs Einfluss auf die Hamas ist unbestritten. Er gilt als strategischer Kopf und prägt die militärische Ausrichtung der Organisation maßgeblich. Obwohl er im Verborgenen agiert, ist seine Präsenz spürbar. Seine Entscheidungen haben weitreichende Folgen und beeinflussen den Verlauf des Konflikts.

Doch trotz seiner Bedeutung bleibt Deif ein Rätsel. Es existieren nur wenige Fotos von ihm, und öffentliche Auftritte meidet er. Diese Geheimniskrämerei trägt zu seiner Mystifizierung bei und macht ihn zu einer Projektionsfläche für die Hoffnungen und Ängste beider Seiten des Konflikts.

Die Geschichte von Mohammed Deif ist untrennbar mit der Geschichte des Gazastreifens und des israelisch-palästinensischen Konflikts verbunden. Sie ist eine Geschichte von Gewalt, Verlust und dem unnachgiebigen Kampf um Selbstbestimmung. Um den Konflikt zu verstehen, ist es unerlässlich, auch die Rolle von Akteuren wie Deif zu beleuchten, und sei es nur durch den Schleier des Geheimnisses, der ihn umgibt. Die Frage nach Frieden in der Region bleibt weiterhin offen, und die Zukunft von Mohammed Deif, dem unsichtbaren Kommandanten, ist ungewiss.