Ein Blick zurück auf die EM 2006 zeigt die enormen positiven Auswirkungen, die ein solches Großereignis haben kann. Die "Sommermärchen-Stimmung" beflügelte nicht nur die Nationalmannschaft, sondern auch den gesamten deutschen Fußball. Investitionen in die Infrastruktur, neue Stadien und eine gesteigerte Begeisterung für den Sport waren die Folge. Könnte die EM 2028 einen ähnlichen Impuls geben?

Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich im Umbruch. Nach dem enttäuschenden Vorrundenaus bei der WM 2022 und der durchwachsenen EM 2021 ist die Sehnsucht nach Erfolg groß. Eine Heim-EM bietet die perfekte Bühne, um sich der Welt wieder in Bestform zu präsentieren und das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen. Die jungen Talente, die in den kommenden Jahren in den Profifußball drängen, könnten 2028 ihre Chance auf der großen Bühne nutzen.

Doch neben den Chancen gibt es auch Herausforderungen. Die Organisation eines solchen Events ist komplex und kostenintensiv. Die Sicherheitsvorkehrungen müssen höchsten Ansprüchen genügen und die Infrastruktur muss den Anforderungen gerecht werden. Auch die Frage der Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. Wie kann eine EM 2028 in Deutschland ökologisch und sozial verträglich gestaltet werden?

Die gemeinsame Bewerbung mit der Türkei fügt eine weitere Dimension hinzu. Die Zusammenarbeit zweier Länder mit unterschiedlichen Kulturen und politischen Systemen erfordert ein hohes Maß an Kooperation und Kompromissbereitschaft. Die EM 2028 könnte so auch ein Symbol für Völkerverständigung und kulturellen Austausch werden.

Unabhängig vom Ausgang der Bewerbung bietet die EM 2028 die Chance, den deutschen Fußball weiterzuentwickeln. Die Diskussionen um die Zukunft des Sports, die im Zuge der Bewerbung geführt werden, sind wichtig und notwendig. Es geht um die Förderung des Breitensports, die Integration von Migranten und die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs.

Die EM 2028 ist mehr als nur ein Fußballturnier. Sie ist eine Chance für Deutschland, sich der Welt zu präsentieren und positive Impulse für den Sport und die Gesellschaft zu setzen. Ob Deutschland letztendlich Gastgeber sein wird, bleibt abzuwarten. Die Vorfreude und die Spannung sind jedoch bereits jetzt spürbar.